11.12.2008

Gnadenlaos

Und schon ist ein Monat vorbei gezogen, ohne dass ich es geschafft hätte einen kleinen Artikel online zu bringen. Dies bedeutet aber auch gleichzeitig, dass keine Langeweile aufkommen konnte, hier in Houay Xay. Also hier mal eine kleine Zusammenfassung, was an Erwähnenswertem passiert ist:

Fußballturnier in der Hauptstadt der Nachbarprovinz, Luang Namtha. Nachdem ich zwei Wochen meinen Kollegen im DPI Houay Xay trainiert hatte, brachen wir früh morgens um 4 Uhr auf, um uns in Luang Namtha mit vier DPIs aus anderen Provinzen in den Disziplinen Fußball, Boule und Badminton zu messen. Da ich mir einen Stammplatz in der Mannschaft erkämpft hatte („Alle Falang müssen gute Fußballer sein“), konnte ich komplett durchspielen und mich nach einem sehr spannenden Finale mit den anderen über den zweiten Platz freuen. Sehr schade war allerdings, dass ich direkt nach dem Spiel einen ziemlichen Zusammenbruch hatte und nicht am Siegesgelage teilnehmen konnte. Die Anstrengung und eine Woche kränkeln zuvor hatten ihren Tribut eingefordert und so lag ich erst einmal zwei Tage flach.

Leuchtende Beispiele: Jan und Frank

Ausflug nach Ching Mai, der zweit größten Thaistadt mit 1,5 Millionen Einwohnern. Dieses Wochenende stellt wohl einen, wenn nicht den Höhepunkt des, mittlerweile, gar nicht mehr allzu jungen Auslandjahres da. Nach der doch eher ländlichen Gemütlichkeit Houay Xays war das hektische, überfüllte Chiang Mai mit seinen unzähligen Clubs und Bars (ausschließlich elektronische Musik....Gott sei Dank, nach 2,5 Monaten Lao- und Thaipop) eine sehr willkommene Abwechslung. Gerade einmal drei Stunden mit dem Auto entfernt auch keine Weltreise darstellend, wird es wohl noch lange nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Das Nachtleben dort ist so ziemlich das beste, was ich in meinem Leben gesehen habe und auch zum Einkaufen einfach nur erstklassig. Gepaart mit unschlagbaren Preisen einfach das Ziel für Silvester 2008/2009, dann auch hoffentlich mit 2-4 anderen weltwärts-Freiwilligen, die mich um diese Zeit besuchen kommen wollen. (Dieses mal leider keine Fotos, hatte die Kamera vergessen)

Feldbesuch im Moeng Distrikt. Dieses Wochenende ging es dann auch erstmals richtig nach Laos. Nach drei Stunden Fahrt, für gerade einmal 100 km, gelangt man nach Moeng, der Distrikthauptstadt Moengs, welche ich als eher uninteressant empfand. Anderst verhält es sich da mit den Dörfern, welche wir den Nachmittag über besuchten, um Honig und Tee zu kaufen und nebenbei GPS-Daten zu sammeln. Während Falangs (Weiße) hier in Houay Xay absolut alltäglich sind (täglich zwischen 50 und 150 Durchreisende), hatte ich auf dem Land das Gefühl, dass, besonders die Kinder, noch nie einen Falang gesehen haben. So kam es also, dass wir auf Schritt und Tritt von 20 Kindern verfolgt wurden, in Sicherheitsabstand natürlich, welche mit wirklich großen Augen beobachteten, was wir taten und wahrscheinlich besonders, wie wir aussahen.

Lustig: Falang mit Kamera

Als nächstes steht übrigens Freitags nächste Woche eine Feier bei mir und Frank an. Deutsches Essen und viel, viel Bier, zusammen mit den Kollegen aus dem DPI.